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Der Roman ab Juni 2002 als Taschenbuch beim Aufbau-Verlag ISBN 3-7466-1868-1 seit Ende August 2000 als hardcover bei Rütten & Loening ISBN 3-352-00568-0 |
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Kriminelle Machenschaften, Machtkämpfe zwischen Traditionalisten und Fortschrittlichen sowie die alte Auseinandersetzung zwischen Rot und Weiss überdecken lange die wahren Ursachen des Unheils, die letztlich von Nikita und Candice, einer Kongressabgeordneten, aufgedeckt und zu einer überraschenden, politisch brisanten Lösung geführt werden.
SÜDKURIER
Claudia
Gudelius ist es auf wunderbare Art gelungen einen spannenden Krimi, einen
poetischen Liebesroman und ein informatives, humorvolles Lehrbuch zu
schreiben. Die Autorin bleibt sachlich, sie verklärt die Indianer nicht
zu einer Lichtgestalt à la Winnetou. Durch die Person ihres Helden Nikita, wird der Leser eingeführt in die Denkweise der Indianer, in ihre Bräuche, Riten und Traditionen. Gleichzeitig schildert die Autorin das oft unwürdige Leben der Indianer im Reservat. |
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Südkurier (2. Juli 2001 |
Native American Association
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Selten habe ich einen "Indianerroman" gelesen, der von einem Nicht-Indianer bzw. wie in diesem Fall von einer Nicht-Indianerin geschrieben wurde und auf einer ganz besonderen Ebene ein sehr tiefes Verständnis indianischer Mentalität aufwies!
Bei sorgfältiger Recherche ist es auch manch nicht-indianischem Autor möglich,
Situationen, Umstände, Personen in einem "Indianerroman" auf
akzeptable Art und Weise zu beschreiben, aber indianische Mentalität wird
dabei kaum richtig erfasst bzw. widergespiegelt.
Claudia Gudelius jedoch ist diese Meisterleistung meiner Meinung nach
gelungen. Nicht nur, dass sie verschiedene Facetten des
"Indianerseins" aufzeigt, oft sogar innerhalb einer Person, sondern
sie hat auch den ganz besonderen "indianischen" Humor verstanden.
Vielleicht kann eine kleine Leseprobe dies am anschaulichsten verdeutlichen. Die weiße Politikerin, die mit Nikitas Ansicht und seinem Versuch, die Machenschaften des Farmers Hull aufzuzeigen, sympathisiert und ihn zu unterstützen versucht, kommt zu dem traditionellen Lakota-Indianer Longwater, der Nikitas Mentor ist. Letzterem passt es gar nicht, in irgendeiner Art von wohlmeinenden Weißen (aber auch von seiner eigenen "modernen" Enkeltochter) bevormundet zu werden:
"Longwater streckte seine Beine. Genau das hatte er befürchtet.
Sie war den ganzen weiten Weg geritten, hatte Stunden ihrer kostbaren Zeit
geopfert und sich den Hintern wundgescheuert, jetzt mußte das auch belohnt
werden. Würde er sie einfach weiterschicken, brach er ihr wahrscheinlich das
Herz. Sie waren ja alle so sensibel, auch da waren sie alle gleich. Er stöhnte
ein bißchen. Sie sah so mitgenommen aus, so getroffen von dem Elend in ihrer
heilen Welt, daß er ihr einfach helfen mußte. Er hätte gegen jede Sitte und
Anstand verstoßen, wenn er es nicht tat......
"Was kann ich also für sie tun?" drängte sie ihn wieder. Jetzt
wurde es tatsächlich eng, und er blickte hilfesuchend umher. Was konnte er
sie machen lassen, wobei sie keinen Schaden anrichtete und ihren Freunden erzählen
konnte, "sie hätte einem alten Mann geholfen, also wirklich, glaubt mir,
er war buchstäblich abgebrannt, meine Lieben, und zum Glück..."
Longwater schlurfte zu seiner Schaufel und drückte sie ihr in die Hand.
"Soll ich graben?" fragte sie unnötigerweise, denn was konnte man
sonst damit tun?.....
"Ist es so in Ordnung?" fragte die Lady. Sie hatte ein hübsches
Loch mit sauberen Seitenrändern und glattem Boden gegraben. Er wußte noch
nicht, was er damit anfangen sollte.....
Als Longwater das schöne Loch betrachtete, das Candice ausgehoben hatte, fiel
ihm ein, daß seine Enkeltochter Deer wahrscheinlich auch bald hier aufkreuzen
würde, mit Plastikplanen und verrückten Vorschlägen für seinen
Altersruhesitz. Er konnte sie dann bitten, das Loch wieder zuzuschaufeln, und
so hatten die beiden Ladies schließlich eine wirklich feine Aufgabe gehabt,
etwas, woran sie denken konnten, wenn sie das Mitleid überkam. Jetzt freute
sich Longwater sehr. Also strahlte er Candice an, und sie strahlte voller
Freude zurück." (S. 156-159)
Meine Empfehlung: unbedingt lesenswert!
S. Namingha
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Aus LESEN & LEUTE Nr. 1/2001
Als ein weißer Farmer nach Berührung mit missgebildeten Fröschen in einem Indianerreservat ums Leben kommt, muss natürlich ein Sündenbock gefunden werden. Nikita Siwash, ein Indianer, wird nicht nur auf Grund seiner Herkunft vom FBI verdächtigt. Seine Kräuter werden als Drogen angesehen und liefern somit die offizielle Begründung für seine Verhaftung. Unerwartete Hilfe erhält Nikita von der attraktiven Regierungsabgeordneten Candice Foster.
Ebenso nuancenreich wie die in diesem Roman handelnden Menschen werden die Handlung und die Atmosphäre dieser auf wahren Begebenheiten ruhenden Geschichte erzählt. Der Bogen zwischen Unterhaltung und Spannung wird durch einen handfesten Umweltskandal realistisch dargestellt.
Das Buch fesselt durch die Spiritualität der faszinierenden Denk- und Lebensweisen der Indianer, die zugleich auch für einen Hauch Erotik sorgen. Eine sympathische Kultur, von der wir noch lernen können.
BETT-LEKTÜRE
Falls Sie nicht einschlafen können oder beim Fernsehen noch nicht eingeschlafen sind, lassen Sie sich von einem faszinierenden Mann, den die Leute den "Sioux-Hexer" nennen, gefangen nehmen. Der muskelgestählte Indianer mit der blauschwarzen Mähne kann seine Aufmerksamkeit gar nicht den vielen Frauen, die ihn umschwärmen, widmen. Er hat, ganz in der Tradition seines Stammes, der Lakota, die Verantwortung des Menschen gegenüber einer Natur wahrzunehmen, die durch geldgierige Manipulation bedroht wird. Sein Kontrahent ist ein gewissenloser Farmer, der auf seinem Gelände mit giftigen Düngemitteln experimentiert. Die Zusammenhänge werden erst allmählich sichtbar. Missgebildete, rotverfärbte Frösche sind es, die das Grauen der Menschen erregen. Zuerst sterben die Frösche, warnt Nikita, dann die Menschen. Ausgerechnet der hochgebildete Indianer aber wird vom FBI verdächtigt. Geschickt verknüpft die Erzählerin die privaten Verstrickungen um Nikita Siwash mit den kriminellen Machenschaften im Reservat. Dass sie mit Wounded Knee einen historischen Schauplatz wählt, macht den hohen Anspruch dieser Geschichte attraktiv. Gute Nacht
Claudia Plaschke
Aus Literazzia im Focus vom 5. Februar 2001:
SCHÖNE NEUE WELT
Merkwürdige missgestaltete Frösche tauchen plötzlich in einem Indianerreservat am Wounded Knee in South Dakota auf. . . .
. . . Ein spannender Ethno- und Umweltkrimi, dessen Hintergründe uns so bekannt vorkommen.
Aus der SZ vom 28./29.Oktober 2000
BÖSE GESCHICHTEN VOM FROSCH
. . . Claudia Gudelius erzählt in ihrem Buch diese immer wiederkehrende Geschichte selbstmörderischer menschlicher Ignoranz mit modernen und ganz und gar nicht sentimentalen Mitteln. Sie ist nicht einfach eine Liebhaberin indianischer Kultur, und sie ist weit davon entfernt, mit Klischees von edlen Wilden zu arbeiten. Die Sympathieträger der Autorin haben sich mit dem amerikanischen Lebensstil auseinandergesetzt und arrangiert und sind sich dennoch ihrer Tradition bewusst. Gudelius beschreibt gerade mit der Hauptfigur Nikita weniger das Indianische, als eine intelligente, kluge und verantwortungsbewusste Haltung, die sich auch Weiße ohne unpassende und lächerliche Ethnosucht zu eigen machen können.
Aus Siegener Zeitung vom 22. November 2000:
AM RANDE DER GESELLSCHAFT
. . . die Autorin lässt erkennen, dass es um die volle rechtliche Gleichstellung der Indianer in den USA noch immer schlecht bestellt ist. . . . Als ein Weißer bei der Verfolgung eines Indianers an einem Fluss des Reservats zu Tode kommt, wird der verfolgte Nikita Siwash, der auch "Sioux-Hexer" genannt wird, des Mordes verdächtigt. die Aufklärung des dunklen Falles wirft sowohl ein grelles Licht auf den Umgang der weißen "Kultur" jener Region mit den Indianern als auch auf ihren Umgang mit der Natur.
. . . die Autorin Claudia Gudelius entwickelte einen spannenden und sehr lesenswerten Roman. Er ist voller Wahrheit und tiefgründiger Mythologie. Wer sich für indianische Traditionen interessiert und nichts mit Winnetou am Federbusch hat, ist mit diesem Buch sehr gut beraten.
Thoße
Eine Leserin oder ein Leser aus München
, 6. September 2000
Endlich mal ein optimistischer Indianerroman!
Der Autorin gelingt es erneut (1998 "Der Schreiber") in sprachlich
gekonnter und klarer Weise die offensichtlich hoffnungslose Situation im
Pine-Ridge-Reservat so darzustellen, daß der Leser - gepackt von Spannung und
optimistischer Lebensart - das Buch nicht mehr aus der Hand legt. Kriminelle
Machenschaften, Mysteriöses und einfühlsam beschriebenen Personen wie der
indianische Heiler Nikita oder die neunzigjährige Unci begleiten den Leser auf
seinem Trip in die Badlands. Ein Ethno-Öko-Krimi der besonderen Art, der nicht
nur den "Indianerphilen" Deutschen aus der Seele spricht, sondern
gerade auch den Amerikanern zur Pflichtlektüre zu empfehlen wäre. Besten Dank
für dieses Lesevergnügen!
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