Iglubau
hier einige Tips (hatten wir schon mal 1998)
Die erste Methode - die der Eskimos aus Schneeblöcken, erfordert sehr viel Erfahrung im Bau und noch mehr Zeit, meist nicht unter 5-6 Stunden Bauzeit bei günstigen Schneeverhältnissen - stabile Blöcke, naher "Steinbruch" oberhalb der Baustelle, relativ warme Witterung, damit die Blöcke kleben, nach der ersten Lage sofort nach innen bauen (wölben) und in jeder Lage einzelne, doppelt große Blöcke als Widerlager für die Blöcke der nächsten Lage einbauen, sonst wird das ganze ein Turm mit senkrechten Mauern, der kaum noch zu schließen ist.
Die zweite Methode - die der Gebirgsjäger aus Mittenwald, dort 1987 von Hermann Glatz, Hochgebirgszugführer, Heeresbergführer und gelernter Zimmerer als "Schalungsiglu" entwickelt, ist die erheblich schnellere.
10 Mann, ca. 2 h Bauzeit für 3 Iglus à 2-4 Mann. Baustoff: Schnee in Hüfthöhe und mehr Hilfsmittel: Lawinenschaufeln, Klappspaten, Ponchos oder Planen. Bauweise: - Bauplatz auswählen an etwas geneigtem Hang, Schnee festtreten, 1 - 1,20 m breites, hüfttiefes Rundloch graben, gleichzeitig hangabwärts in 1,5 m Entfernung, dort der spätere Eingang, einen Einstiegsschacht ausheben, die beiden Löcher unter Schnee mit einem Schlupftunnel verbinden, Aushub um das Rundloch ablegen, 5 Personen im Kreis stehend im Rundloch, Gesicht nach innen, Arme auf den Schultern verschränkt, außenstehende Personen decken diese "menschliche Schalung" mit Ponchos oder Planen überlappend so ab, daß das Gesäß den unteren Teil der Abdeckung gegen die Wand des Rundlochs drückt. Licht- und Luftzufuhr erfolgen über den Schlupftunnel. Ponchos/Planen mit Schnee bedecken, 30-40 cm, Schnee verfestigt sich von alleine. Hält die Kuppel, alle Mann raus, Ponchos ebenfalls und Bau der nächsten Kuppel. Innenausbau: Hohlraum durch Aushöhlen erweitern, Schnee durch Tunnel nach außen( geht leichter bei abwärts geneigtem Tunnel, Hanglage! Aushub auf das Iglu, Schlupftunnel verkürzen, Arbeitsgang in der Mitte = Stehmöglichkeit, Liegeflächen beidseits, Höhe der Liegefläche oberhalb Oberkante Schlupftunnel wegen Kaltluftabfluß, auch deshalb Hanglage, Innenwände mit Spaten oder Feldflasche glätten, sonst tropft es.
Eine Kerze für die Wärme im Iglu (2°-3°) reicht, mehr führt zum Tropfen, auf die Liegeflächen Isomatten, rein in den Schlafsack, ausgezogene Schuhe mit in den Schlafsack und Gute Nacht! Noch ein Tipp: Kochen am besten draußen, im Windschutz des Einstiegsschachtes.
Eine dritte Methode, (oben abgeschaut und neue Mittel eingesetzt) - der Igluformer
Aufblasen, mit Schneedecke von 1m Dicke bedecken, Eingang freilegen, Luft absaugen, Hülle herausziehen - fertig!
Hüllendurchmesser zwischen 200 und 800 cm, entsprechend die Preise von 1400,- bis über 5000,- Euro; das ist fast geschenkt ;-( .
Extrem haltbares Material, also auch entsprechend schwer und sicherlich im "daypack" locker zu transportieren. Wohl mehr etwas für das das endgeile outdoor-winter-bivouac-event unmittelbar neben der Hütte, die man per Auto erreicht.
Viel Spaß, horrido!